Eine Welt der Extreme

Im Jahr 1873 baute der noch sehr junge Nationale Meteorologische Dienst eine Reihe von Observatorien auf den französischen Gipfeln. Wie der ‚Mont Aigoual‘, der ‚Pic du Midi‘ und der ‚Puy de Dôme‘, war auch der ‚Mont Ventoux‘ mit einer Anlage ausgestattet worden, die sich der Erfassung von Höhendaten widmete, fernab von den lokalen Einflüssen der Ebene. Am höchsten und exponiertesten Punkt des Berges aufgestellt, an der Rückseite des Observatoriums, wurde die Rotunde zu einer erstklassigen Beobachtungsplattform. Dort wurden Instrumente zur Messung der Temperatur, der Feuchtigkeit, des Luftdrucks, der Windgeschwindigkeiten und -richtungen, von Regen, Hagel und Schnee installiert. Diese oft sehr teuren Instrumente wurden sorgfältig ausgewählt, um den noch nie dagewesenen Wetterbedingungen standzuhalten. Trotz der getroffenen Vorsichtsmaßnahmen knickten viele von ihnen unter dem Gewicht des Eises und unter den Böen des mächtigen Mistrals ein. 
Die Meteorologen, die für die Erhebungen zuständig waren, mussten Einfallsreichtum beweisen, um dem schlechten Wetter zu trotzen. Um den Zugang zur Rotunde zu schützen, wurde sie durch einen Tunnel mit dem Observatorium verbunden. Die beiden gegenüberliegenden Türen, die an den jeweiligen Enden installiert waren, ermöglichten den Zugang zur Plattform, während sie erlaubten, dem Gegenwind auszuweichen, unabhängig von dessen Richtung.

Ein Jahr auf dem Gipfel des ‚Mont Ventoux‘

Ein Jahr auf dem Gipfel des ‚Mont Ventoux‘
Durchschnittliche Höchsttemperatur im Januar: 6°C 
Durchschnittliche Mindesttemperatur im Januar: -16°C 

Durchschnittliche Höchsttemperatur im Juli: 21°C
Durchschnittliche Mindesttemperatur im Juli: 1°C 

129 Tage mit Windgeschwindigkeiten über 100 km/Std. im Jahr 2017
284 Tage Frost

Rekorde!

204 Nebeltage140 Tage mit schneebedecktem Boden
-26°C Mindesttemperatur (Winter 1956)
28,4°C Höchsttemperatur (Sommer 2017)
Windgeschwindigkeit von 320 km/Std. aufgezeichnet im Jahr 1967